Sonntag, 30. Juni 2019

„Die Ehe ist eine Hölle bei gemeinsamem Schlafzimmer; bei getrennten Schlafzimmern ist sie nur noch ein Fegefeuer; ohne Zusammenwohnen wäre sie vielleicht das Paradies.“ (Henry de Montherlant)

Das Zitat des Tages, ich habe überlegt, ob ich nach gestern heute schon wieder einen Post erstelle. Als ich dieses Zitat las, war mir eigentlich klar, dass ich es tun muss. Wieso "eigentlich"? Es ist einfach eine romantische Vorstellung: "Ohne Zusammenwohnen wäre sie vielleicht das Paradies." Es ist ein Punkt, der, wie soll man es sagen, ich glaube in mehr deutschen Haushalten präsent ist, als viele zugeben wollen. Meine Überzeugung ist, dass viele Männer ihr Männlichkeit untergraben lassen. Wer das nicht tut, der hat einen Stock im Arsch oder ist einfach eine Wurst. Dies ist sehr umgangssprachlich, aber ich liebe es nun mal Dinge auf den Punkt zu bringen und Dinge beim Namen zu nennen, ohne groß herum zu schweifen. Es ist einfach so, dass wir Deutsche sehr traditionell sind was Familie angeht. Und wir Männer lieben unsere Kinder. Letztlich sind es oftmals - teilweise sicher auch ausschließlich - die Kinder, die eine Beziehung am Leben erhalten. Andererseits sind sie es meist auch erst, die diese derart auf die Probe stellen. Also, Streit ist sicherlich in jedem Haushalt normal, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger, das muss jeder für sich entscheiden, wozu er sich zählt. Man sollte nur jedenfalls darauf achten, sich selbst immer zu entfalten und weiter zu entwickeln und seine Persönlichkeit, insofern man sie gefunden hat, nicht untergraben zu lassen. Das wirkt peinlich und ist zum fremdschämen. Aber das ist ein hartes Thema, d.h. es ist unbequem und es wird nicht viele geben, die jetzt sagen, "oh stimmt, da zähle ich mich dazu". Vielleicht innerlich schon, aber äußerlich geht man bei dieser Erkenntnis eher auf Abwehr/Gegenangriff. Das ist sicherlich auch rein subjektiv, da bin ich radikal in meiner Erkenntnis. Frauen tuen Männern bis zu einem gewissen Grad auch gut, aber... und das ist das Heikelste an einer Beziehung, es ist ein verdammt schmaler Grat, es zuzulassen, dass sie uns "erziehen", was unsere Mütter nie geschafft haben, und andererseits uns unsere Männlichkeit, unsere Freiheit, unsere rebellische Ader nicht nehmen zu lassen. Viel Spaß bei der Umsetzung dieser "Ehe-Mission" :)
Jeder kann sich ja selbst einmal ausmalen, wie eine Ehe ohne Zusammenwohnen wäre. Gerade "heutzutage" undenkbar. Vor allem mit Kindern. Ein meiner Meinung nach altbackenes Zitat, am Ende aber mit brandaktueller Bedeutung. Das gemeinsame Schlafzimmer sehe ich nicht mal als Problem, es ist eher der oben angesprochene "schmale Grat".

Ich bin raus.

Liebe Grüße

Euer Michael Fuel

Samstag, 29. Juni 2019

„Idealismus ist die Fähigkeit, die Menschen so zu sehen, wie sie sein könnten, wenn sie nicht so wären, wie sie sind.“ (Curt Goetz)

Wenn Idealismus dies bedeutet, frage ich mich, wie könnten Menschen denn sein und wie sind sie? Was fällt mir darauf spontan ein? Warum ist die Formulierung "wie Menschen sind" bei mir so negativ konnotiert? Dies beruht auf zwei Umständen. Zum einen die eigene Erfahrung mit Menschen, z.B. auf Arbeit oder in der Freizeit. Zum anderen tragen die Medien dazu bei.
In den Medien herrschen negative Schlagzeilen vor, will ich mich in meine Email einloggen, kommen überwiegend irrelevante Themen und zudem mehr negative als positive Themen. Ist das die Spiegelung der Wirklichkeit? Es ruft in mir jedenfalls Kopfschütteln hervor, zu was Menschen fähig sind, ohne auf konkrete Beispiele eingehen zu wollen. Das Einloggen in die Emails ist dabei nur ein Beispiel von vielen. Gute Nachrichten sind selten bzw. müsste man danach explizit suchen. Negative Nachrichten erreichen einen immer, egal ob man das will, oder nicht. Jedenfalls müsste man viel dafür tun, dass sie einen nicht erreichen.
Was sehe ich für Menschen im Beruf? Was sehe ich für Menschen in der Freizeit? Es ist freilich sehr unterschiedlich. Aber man trifft doch recht viele... ich will mal sagen, "unvollkommene" Menschen, ohne dies böse zu meinen. Bin ich vollkommen? Nein, sicherlich nicht. Aber ich sehe mich schon auf einem recht guten Weg und ich weiß, wann ich nicht gut war, ich reflektiere mich, und das schon sehr bald nach weniger guten Taten. Jedoch, diese Unvollkommenen, sie schaden der Gesellschaft, sie schaden mir. Nicht das ich daran kaputt gehe, aber es sind Kämpfe, die ich nicht führen wollen würde, wenn ich es nicht müsste. Man könnte diese Ressourcen gewinnbringender einbringen. Gleiches in der Freizeit. Nehmen wir das Vereinsleben. Ich war in vielen Fußballvereinen und muss sagen, ich liebe Fußball, aber es tümmeln sich dort mehrheitlich nicht die besten Charaktere.
Um es abzukürzen: Es gibt, wie es das obige Zitat andeutet, enormes Verbesserungspotential unter den Menschen, wie sie also sein könnten, von dem her gesehen, wie sie sind. Das spiegelt auch meine Erfahrung wieder. Sicherlich trage ich auch dazu bei, in welcher Umgebung ich sozialisiert bin, aber das ist nun mal der Kompromiss, den man gehen muss, wenn man die Spielregeln dieser Gesellschaft mitspielen möchte.
Ich könnte noch viel tiefer darauf eingehen, z.B. wie Menschen sein könnten. Dies, so denke ich, werde ich aber in weiteren Zitaten tun, oder habe es schon in vergangenen Zitaten getan. Es ist das immerwährende Thema, welches mich antreibt.

Liebe Grüße an den Leser dieses Eintrags

Michael Fuel